Windowsnutzer wissen mittlerweile, dass ihr Betriebssystem, egal ob mit XP, Vista, 7 oder 8, ohne zusätzliche Sicherheitssoftware nicht sicher ist. Selbst Microsoft sieht seine eingebauten Virenschutzfunktionen nur als einen Basisschutz an und empfiehlt seinen Nutzern zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Doch wie verhält es sich eigentlich bei Mac OS? Gerade Um- und Neueinsteiger stellen sich häufig die Frage, ob man ein Sicherheitsprogramm für den Mac benötigt oder nicht.
(Quelle: https://www.flickr.com/photos/mariohpc/8921609427)
Was spricht dagegen?
Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) sieht aktuell keinen Bedarf für ein Sicherheitsprogramm auf dem Mac Computer. Die Gefahr Opfer von Malware zu werden ist äußerst gering. Dies hat mehrere Gründe:
Guter eingebauter Schutz
Dank eingebauten Sicherheitsfunktionen wie Gatekeeper und Sandbox ist Mac OS von Haus aus relativ gut geschützt.
Sicherer App Store
Wer zudem sicher gehen will keine Malware zu laden, der sollte sich Apps und Programme nur aus dem offiziellen App Store herunterladen. Apple ist hier sehr restriktiv und kontrolliert zugelassene Programme gründlich auf Malware.
Kaum Malware
Die Virenscanner für Mac OS kennen kaum mehr als 60 verschiedene Malware Programme, von denen wiederum nur ca. 40 für das aktuellste Mac OS X gefährlich sind. Im Vergleich dazu gab es laut GDATA im Jahr 2013 ca. 3 Mio. neue Malwareprogrammtypen für Windows, dies sind täglich weit über 8000.
Wer benötigt ein Sicherheitsprogramm?
(Quelle: https://www.flickr.com/photos/linecon0/5958218237/sizes/o/in/photostream/)
Viele Windowskontakte
Mac Virenscanner können auch Windows-Malware erkennen und entfernen. Die Windows-Viren sind für den Mac zwar ungefährlich, sie können sich hier aber, genauso wie auf Windows Rechnern, weiterverbreiten. Ungewollt kann man so zur Virenschleuder für seine Windows Kontakte werden. Zum Schutz der Allgemeinheit kann es somit sinnvoll sein, einen Virenscanner zu installieren.
Fremdprogramme
Mac OS selbst mag sicher sein, in der Vergangenheit hatten jedoch vor allem Fremdprogramme aus dem Hause Adobe Sicherheitslücken, durch die sich Malware auf den Mac einschleusen konnte. Es ist somit wichtig, auch Fremdprogramme stets aktuell zu halten, um Sicherheitslücken schnell zu schließen. Zusätzlich kann hier ein Sicherheitsprogramm Malware erkennen und abwehren, bevor der Hersteller das Sicherheitsloch geschlossen hat.
Zusatzfunktionen
Sicherheitsprogramme bieten häufig Zusatzfunktionen wie Back-up Speicher, Kinderschutzfunktionen oder einen Passwortmanager. Wer solche Funktionen benötigt, für den empfiehlt sich eine Sicherheitssoftwaresuite, in der eine Vielzahl Programmfunktionen enthalten sind.
Business Anwender und Anfänger
Absolute Anfänger und Anwender, die aus rechtlichen Gründen auf Datenschutz und Computersicherheit angewiesen sind, sollten ebenso eine Sicherheitssoftware installieren. Somit ist sichergestellt, dass man die maximalen Schutzfunktionen aktiviert hat und kann im Zweifel keine Fehler im Bereich Sicherheit und Datenschutz mehr machen.
Allgemeine Gefahren im Internet
Malware ist mittlerweile nicht mehr die größte Gefahr im Netz. Sogenannte Phishing-Angriffe sorgen bei Nutzern für einen großen monetären Schaden. Mithilfe von gefälschten Webseiten und E-Mails klauen die Kriminellen Passwörter, Account-, Bank- und Kreditkartendaten. Ein Sicherheitsprogramm kann vor gefährlichen Webseiten und Phishing Angriffen warnen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich ein Sicherheitsprogramm auf seinem Mac Computer installieren. Erfahrene Nutzer können aufgrund der Bedrohungslage aktuell aber auch noch auf einen Virenscanner verzichten. Mit steigender Beliebtheit von Apple dürfte allerdings zukünftig auch die Anzahl der Malware für Mac OS zunehmen. Unter diesen Umständen wird mittelfristig wahrscheinlich auch vom BSI empfohlen werden eine Sicherheitssoftware zu verwenden.
An dieser Stelle vielen Dank an Timm Hendrich (Vergleichsportal Netzsieger) der diesen Gastartikel geschrieben hat.
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